Besuch aus der Schweiz
„Hallo Christian
Gerne wollte ich Dir mal mitteilen das es auch in der Schweiz mindestens einen verrückten gibt der Aufzüge seine Leidenschaft nennt“
Das war der erste Satz von Georges welcher sich seit seiner frühen Jugend für Aufzüge begeistert.
Zu Besuch in Wien entführten wir Ihn zu den verborgenen Aufzugschätzen der Stadt.
Begleitet uns und lernt Georges kennen!
An einem schönen Morgen im Juni lernten wir uns persönlich kennen.
Georges war auf Besuch in Österreich und an einigen Tagen auch in Wien.
Einer dieser Tage sollte ein besonders langer Tag werden!
Denn wir hatten eine ausgiebige Aufzugstour für Georges geplant.
Wie Georges zum Aufzug kam
Georges interessierte sich bereits als Kind für Aufzüge.
Als Jugendlicher kontaktierte er die Firma Schindler, weil er mehr über Aufzüge erfahren wollte.
Daraus ergab sich dann auch sein erster Job während den Schulferien in der Aufzugsbranche.
Er wusste damals schon, dass er bei Schindler Aufzugs-Servicetechniker werden möchte.
Es kam der Vorschlag eine Berufslehre in der betriebseigenen Lehrwerkstätte bei Schindler am Hauptsitz in Ebikon zu machen.
Nach seiner 4-jährigen Ausbildung war er dann auch in einem eigenen Kreis für die Instandhaltung „seiner“ Aufzüge zuständig mit eigenem Schindler-Auto, somit wurde sein Hobby zum Beruf.
Unsere Aufzugstour führte uns durch den 4. Bezirk wo es nach wie vor viel alte Aufzugstechnik zu entdecken gibt.
Ein besonderes Highlight war der Besuch eines original Triebwerksraumes eines stillgelegten Aufzuges. Der Aufzug wurde bereits in den 1940er Jahren ausser Betrieb genommen. Die Anlage vom Wiener Hersteller Hanns Füglister Wien verfügt daher noch über die komplette Technik mit Handsteuerung.
Ein faszinierender Anblick!
Weiter ging es an der Wienzeile durch bekannte und weniger bekannte Gebäude.
Ich merkte wieder wie sehr mir die Rolle als City Guide Spaß macht.
Der Nachteil beim Besichtigen von Aufzügen die ausser Betrieb sind:
Stiegen steigen ist Programm.
Zeit für eine Stärkung!
Beim Zusammensitzen erzählte uns Georges wie es mit seinem Aufzugshobby weiterging.
„Mir ist es in all den Jahren leider nicht gelungen, Gleichgesinnte an einen Tisch zu bringen. und so ging so manche Rarität schlussendlich dann trotzdem auf den Müll, wenigstens sauber raus geputzt. Heute beschränke ich mich darauf, all die schönen Dinge zu fotografieren und so die Erinnerung für eine gewisse Zeit zu erhalten.“
Sammelleidenschaft
Vor über 20 Jahren hat er genau wie ich begonnen Dokumente und Teile von Aufzügen zu sammeln. Sein besonderes Interesse gilt hier der „Schweizerischen Aufzüge- und Waggonsfabrik Schlieren“ welche bis 1985 existierte.
Vor zehn Jahren wurde daraus die „IG HistoricSchlieren“ (Interessengemeinschaft) und schließlich vor 2 Jahren wurde das Ganze dann zu einem Verein mit eigenem Museum (www.historicschlieren.com) wo er für den Bereich Aufzüge zuständig war.
Wegen internen Differenzen verließ Georges dann den Verein, was auf sein Hobby aber keinen Einfluss hatte.
Traurig das viele gute Projekte an menschlichen Differenzen scheitern.
Nach dem Essen ging es weiter in den 6. Bezirk, hier konnten wir auch zum ersten Mal mit einer weitgehend originalen Liftkabine fahren. Denn der Umbau erfolgte ohne die Kabine selbst auszubauen. Lediglich Antrieb und Steuerung wurde ausgetauscht und die Schachtumwehrung adaptiert.
In einem anderen Haus, wo ein Aufzug noch auf die Sanierung wartet, kamen wir mit einem Hausbewohner ins reden.
Zufällig ist dieser auch bei der Firma Schindler tätig und wir kamen ins Gespräch.
Und auch viele wertvolle Infos zu dem Aufzug im Haus wurden uns zugetragen.
Als Tages Abschluss stand noch der Besuch in meinem Stammkaffee dem Café Fürth / Comet in der Kirchengasse am Programm.
So konnten wir bei einer guten Tasse Kaffee den Tag ausklingen lassen.
„Äs liebs Grüessli und ja: Dankeschön für eure/deine Arbeit!
Ich hoffe es gibt auch bei euch eine langfristige Lösung so das auch zu einem späteren Zeitpunkt noch Leute daran Freude haben können und dürfen!„
Danke Georges für deinen Besuch!
Sei dir sicher, wir sind voll dabei das Aufzugmuseum fit für die Zukunft zu machen!