Ende und Anfang
Genau um 7:50 morgens betrat der letzte Fahrgast eines großbürgerlichen Hauses in der Schikanedergasse in Wien die hölzerne Kabine. Nichts ahnend das es sich hierbei um die letzte Fahrt nach über 108 Jahren handelte.
Kein großer Abschied, kein festliche Schmuck. Still und leise wurde der Hauptschalter umgelegt. Sogleich rückten die Arbeiter mit schwerem Gerät heran.
Bei hunderten anderen Aufzügen in der Stadt hätte diese Einleitung ein trauriges Ende bedeutet. Doch in diesem Fall war es auch ein Anfang.
Die Gründung der Sammlung des Wiener Aufzug Museums.
Holztüren-Aufzug-Kabine
Wir schreiben Montag den 11. Juni 2012.
Drei Monteure einer aufstrebenden Wiener Aufzugfirma stärken sich mit Ihren Energydrinks bevor es an die Arbeit geht.
Allerdings sind hier noch zwei Personen die das bevorstehende Ereignis mitbestimmen. Ich und mein Freund Christian.
Der Aufzug Baujahr 1904 sollte keines sinnlosen Todes sterben.
Als erste Kabine legt sie vor fünf Jahren den Grundstein einer bis heute wachsenden Sammlung.
Umsichtig wurde das alte Material behandelt und die Kabine mit Obacht demontiert.
Daneben wurden die Ereignisse auf SW Film festgehalten.
Arbeiten-im-Schacht
Beeindruckende Bilder entstanden welche einen daran denken lassen wie es vor einem Jahrhundert bei der Montage vor sich ging.
Natürlich blieben diese Aktivitäten in einem Wohnhaus nicht lange unbeachtet.
Wehmütig berichteten uns langjährige Hausbewohner wie sie den Verlust dieses ständigen stummen Nachbarn bedauern.
Eine Dame welche seit den 30iger Jahren hier ansässig war erzählte uns zudem wie sie bereits als Kind hochgezogen wurde. Damals noch unter den wachenden Augen des Portiers welcher die Steuerung des Aufzuges vorzunehmen hatte.
Sie bat mit Ihren letzten Worten um ein Schild an der Lifttüre als bleibende Erinnerung.
Zunehmend leerte sich der Schacht inmitten des Treppenhauses. Im gleichen maß wie sich unser Transporter füllte.
Transport-Kabine