Neue Räume, neue Ideen
Nach der Zwischennutzung einer alten Lagerhalle haben wir nun eine neue längerfristige Bleibe.
In der neuen Werkstatt soll das restaurieren einfacher, und auch schneller von der Hand gehen.
Damit das funktioniert muss alles seinen Platz haben.
Alle Einrichtungsgegenstände sind deshalb speziell für den neuen Raum anzufertigen.
Eine Leidenschaft für die Aufzüge vergangener Tage zu haben bedeutet für mich nicht nur sie zu retten!
Sondern auch sie wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Dafür ist es notwendig einen geeigneten Ort zum restaurieren zu haben.
Meine erste Werkstätte durfte ich vor einem Jahr als Zwischennutzung in einer alten riesengroßen Bus-Garage einrichten. Doch der Vertrag ist Anfang 2019 ausgelaufen und es stellte sich die Frage nach einer neuen Unterkunft.
Glücklicherweise bot sich nur wenige Straßen entfernt eine geeignete Räumlichkeit zur Miete an.
Doch verwöhnt vom bisherigen Platzangebot musste ich jetzt mit nur 30m2 auskommen.
Die optimale Raumgestaltung dadurch eine spannende Herausforderung.
Aber da ich eh ein alter Bastler und Gestallter bin, freute ich mich schon auf diese Aufgabe.
Die Pläne waren rasch gezeichnet und es konnte mit dem Bau der Einrichtung begonnen werden.
Los geht’s!
Die Werkbänke und Lagerregale sollten im Selbstbau entstehen um Sie an die Arbeit mit großen und vor allem schweren Teilen anzupassen.
Und als Material möchte ich, wo es geht Holz verwenden.
Das Thema upcycling, was mehr oder weniger das Weiternutzen von Abfallmaterialien in anderer Form bedeutet, hatte dabei für mich eine große Bedeutung.
Warum etwas neu kaufen wenn es anderen Ortes als Abfallprodukt anfällt!
Noch dazu ist ‚neues‘ Bauholz eine kostspielige Angelegenheit.
Und wenn Ihr euch nun fragt, woher?
Ja da kommen mir meine Erfahrungen als Handwerker sehr entgegen.
Auf Baustellen fällt so viel altes Holz als Abfall an, sag ich euch!
Eine Fragen bei den zuständigen, und schon kann man sich was mitnehmen.
Gedacht getan!
Über mehrere Wochen hielt ich stehts Ausschau und konnte so alle Teile die ich brauchte zusammentragen.
Danke an dieser Stelle an alle meine Partnerbetriebe die mich ehrenamtlich unterstützen!
Jetzt darf endlich gebaut werden!
Die lange Seitenwand birgt eine massive Regalkonstruktion, gefertigt aus alten Dachbalken.
Komplette Kabinenwände lassen sich in den oberen Fächern genauso lagern wie Kleinteile.
In der unteren Ebene liegen die schweren Technikteile aus Eisen.
Für die Aufbewahrung der Werkzeuge und Reinigungsmaterialien wurden zwei alte Kleiderschränke modifiziert und auf Rollen gestellt.
Sie lassen sich ganz einfach bewegen und bei Bedarf ebenfalls ins Regal hineinschieben.
Das Herz des Raumes bildet die Werkbank.
Dieser ebenfalls aus Abfallholz von Baustellen konstruierte überdimensionale Tisch bietet auf 1 x 3,5 Metern ausreichend Fläche um die Kabinenwände zu bearbeiten.
Unterhalb finden hölzerne Kisten Platz die auf Rädern herausgezogen werden können.
Und weil eine Gute Verpflegung beim Arbeiten ebenfalls wichtig ist, gibt es noch einen kleine Werkbank die gleichzeitig aber auch eine Kaffeeküche.
Wie der Name schon verkündet darf hier natürlich das Kaffeeequipment nicht fehlen.
Frisch geröstete Bohnen am liebsten von meiner Lieblingsrösterei dem Fürth Kaffee.
Für die Einrichtung wurden hier ebenfalls gebrauchte Geräte verwendet.
Sogar die Mokkakanne stammt aus dem Fundus eines Triebwerksraumes.
Eine geniale Sache dieses Upcycling!
Und es bringt neben der Materialersparnis obendrein eine einzigartige Patina mit sich.
Das bereits etwas verwitterte Holz hat seine eigenen Geschichte und Charme.
Genau wie die Aufzugskabinen.
Eigentlich kann man sagen, dass es sich beim Retten der Aufzüge ja auch um Upcycling handelt.
Schließlich wären alle unserer mittlerweile 15 Kabinen und Antreibe auf dem Müll gelandet.
Jetzt wo ich so darüber nachdenke, bekomme ich eine ganz neue Sichtweise auf die Museumsarbeit.
Was mich zu einer schon lange geplanten Idee zurückbringt
Unsere Aufzüge sollen nicht nur ein Ort der Vergangenheit sein.
Vielmehr ein Ort der Gegenwart und der Zukunft.
Stellt euch mal vor ihr würdet auf einer mit rotem Samt gepolsterten Sitzbank in einem Holzkabine aus 1913 Platz nehmen und mit Freunden plaudern.
Und wenn du jetzt dabei noch an eine gute Tasse Kaffee in Händen hältst, bist du schon da wo ich mit dem Aufzugmuseum hin will.
Einen Ort wo unsere Kabinen wieder mit neuen Leben gefüllt werden.
Wo ein Stück Wien welches sonst verschwunden währe eine neue Aufgabe bekommt.
Ein Kaffee im Aufzug!
Bis es soweit ist, gilt es vielleicht noch hunderte von Arbeitsstunden in das Aufarbeiten und Restaurieren der Kabinen zu stecken.
Aber eines ist ganz sicher, mein Traum wird real werden!
Und Ihr könnt mich hier dabei Begleiten!
Stay tuned!